Jahr der Industriekultur 2020

2020 feierte Sachsen seine facettenreiche Industriegeschichte mit einem Themenjahr. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen förderte in diesem Rahmen sachsenweit zahlreiche Projekte, richtete Netzwerktreffen aus und führte Kooperationsveranstaltungen durch. Ziel des Themenjahres war die Vermittlung des reichhaltigen industriekulturellen Erbes sowie dessen Wirkungskraft auf die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung der sächsischen Wirtschaft. Auch über das Themenjahr hinaus fördert die Kulturstiftung weiterhin Projekte in der Sparte Industriekultur. 

Industriekultur prägt, lebt und weist in die Zukunft

Ob die erste Tageszeitung, der Büstenhalter, Filtertüten, Zahnpasta, Milchschokolade, Rollschuhe, Teebeutel, Feinwaschmittel, die Spiegelreflexkamera oder der FCKW-freie Kühlschrank – alle diese Erfindungen eroberten von Sachsen aus die Welt. Sie sind bis heute Bestandteil unseres täglichen Lebens. Erfindergeist und Tüfteln sind untrennbar mit der industriellen Geschichte der Region verbunden. 

Daneben steht Industriekultur auch für den Erhalt und die Pflege industrieller Errungenschaften und Erfindungen. Im Freistaat Sachsen gibt es rund 2200 technische und industrielle Denkmale. Sie prägen Alltag, Landschaften und Stadtentwicklungsprozesse damals wie heute, ob als industrielle Produktionsstätte, Kulturdenkmal oder Veranstaltungsort. 

Nicht zuletzt bietet die sächsische Industriekultur ein stabiles Fundament für wirtschaftliches Wachstum und innovative Branchen wie die Kultur- und Kreativwirtschaft. Gründe genug, um der Industriekultur in Sachsen 2020 ein eigenes Themenjahr zu widmen.

Ziele des Themenjahres

Im Zentrum des Jahres des Industriekultur 2020 in Sachsen stand die Vermittlung des reichhaltigen industriekulturellen Erbes des Landes und seine Wirkungskraft auf die gegenwärtige sowie zukünftige Entwicklung der sächsischen Wirtschaft. Dazu gehörte auch die Würdigung immaterieller Werte wie Ideenreichtum, Fleiß und Arbeitsamkeit. Zudem sollte mit dem Themenjahr das umfangreiche ehrenamtliche Engagement für die Industriekultur öffentlichkeitswirksam sichtbar gemacht werden. 

Förderung und Kommunikation

Im Rahmen des Themenjahres trat die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen als Veranstalter und Kooperationspartner auf. Darüber hinaus förderte sie sachsenweit Projekte mit einem Fördervolumen von rund 350.000 Euro und kommunizierte die Dachmarke Jahr der Industriekultur. Zusätzlich wurde ganzjährig der Fotowettbewerb #meinblickaufindustriekultur veranstaltet, der die Bürgerinnen und Bürger Sachsens dazu aufrief, ihre persönliche Perspektive auf Industriekultur in fotografischen Bildern zu teilen. Ferner produzierte die Kulturstiftung in Kooperation mit dem Online-Radiosender detektor.fm den Podcast ÜBERALL INDUSTRIEKULTUR!, der bisher mehr als 31.000 Mal angehört wurde. Jede der insgesamt acht Folgen thematisiert einen neuen Aspekt von Industriekultur, der jeweils von zwei Experten besprochen wird. Der Podcast steht weiterhin unter www.detektor.fm/serien/industriekultur zum Download zur Verfügung.

Informationen und Veranstaltungen

Der Reichtum sächsischer Industriekultur wurde im Jahr der Industriekultur durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm ganzjährig sicht- und vor allem erlebbar gemacht. Das Spektrum reichte von Festivals, Konzerten, Ausstellungen, Betriebs- und Museumsführungen bis hin zu Tagungen und Rallyes. Informationen zu Veranstaltungen und Erlebnisorten der Industriekultur sind auf www.industriekultur-in-sachsen.de zu finden. Die Website stellt seither die unterschiedlichen Lesarten und Gestaltungsmöglichkeiten von Industriekultur in Sachsen vor. Mittels zahlreicher interaktiver Funktionen entstand eine lebendige, sich stetig entwickelnde Informationsplattform, auf der sich mittlerweile mehr als 400 Erlebnisorte und Akteursprofile vorstellen.

Nachhaltige Strukturen

Alle Marketingaktivitäten um das Jahr der Industriekultur sind so konzipiert, dass sie über das Themenjahr hinausstrahlen und nachhaltig wirken. Sie sollen perspektivisch von einer noch zu gründenden Interessengemeinschaft Industriekultur Sachsen übernommen und weitergeführt werden. Diese soll die Interessen der Akteurinnen und Akteure vertreten und die sächsische Industriekultur regional sowie überregional sichtbar machen. Außerdem strebt die Kulturstiftung an, die Projektförderung der Sparte Industriekultur weiter auszubauen und damit das zivilgesellschaftliche Engagement für Industriekultur flächendeckend weiter zu stärken. Denn auch nach 2020 wird die Industriekultur in Sachsen Gewicht haben.

Ansprechpartnerin

Sophia Littkopf

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